Buchungsaufkommen über Vor-Corona-Niveau

Nürnberg, 29. Oktober 2021 – Die Urlaubsnachfrage im deutschen Markt ist relativ gut: Im September liegt das Buchungsaufkommen für pauschal oder in Bausteinen organisierte Veranstalterreisen in Umsatz 6,8 Prozent über dem Vor-Corona-Niveau im Vergleichsmonat 2019. Ein überdurchschnittlich hoher Anteil der Buchungen entfällt auf kurzfristige Abreisen in den Herbstmonaten September/Oktober. Damit verbessert sich die Bilanz der Sommersaison 2021 weiter auf jetzt minus 56 Prozent gegenüber dem Sommer 2019 beziehungsweise ein Plus von 162 Prozent zum Vorjahressommer 2020. Auch die Urlaubsbuchungen für die anstehende Wintersaison ziehen an. Dass sich beliebte Fernreiseziele wie die USA oder Thailand den Ankündigungen zufolge im November für Touristen öffnen werden, macht sich im Buchungsaufkommen bemerkbar.

Kurzfristige Urlaubsreisebuchungen standen auch im abgelaufenen Buchungsmonat September im Fokus der reisewilligen Bundesbürger. Reisen im September und in den Herbstferien im Oktober stehen für 56 Prozent des Monatsumsatzes. Das kurzfristig gebuchte Reiseaufkommen übertrifft das Umsatzniveau von 2019 um 48 Prozent. Damit kann sich die Bilanz der Sommersaison 2021 zum Vormonat um nochmals drei Prozentpunkte verbessern. Gleichwohl bleiben die Umsatzverluste im Vergleich zum Vor-Corona-Sommer 2019 mit 56 Prozent hoch. Die Vorjahressaison 2020 wird in diesem Jahr aber sehr deutlich übertroffen (+162 Prozent).

Die anstehende Wintersaison 2021/22, die mit dem Reisemonat November beginnt, weist aufgrund des anhaltend kurzfristigen Buchungsverhaltens derzeit noch einen Rückstand von 50 Prozent im Vergleich zur Wintersaison 2019/20 auf. Da auch die vorletzte Wintersaison zu ihrem Ende hin im März und April 2020 bereits von corona-bedingten Reiseausfällen gekennzeichnet war, vergleicht Travel Data + Analytics die Buchungsstände unbereinigt, um die Nachfragesituation realitätskonform widerzuspiegeln.

Im September sind die Reisebuchungen für Winterurlaube sichtlich angestiegen. Sie erreichen in Umsatz immerhin schon knapp 83 Prozent des Umsatzvolumens, das im September 2019 für Veranstalterreisen eingebucht werden konnte, und nähern sich damit dem Vor-Corona-Niveau langsam an. Das aufgelaufene Minus wird damit in den kommenden Wochen voraussichtlich weiter abschmelzen – zumal immer mehr beliebte Fernreiseziele auf die touristische Landkarte zurückkehren. Als die USA ihre Öffnung für Touristen ab November ankündigten, ist die Buchungskurve steil angestiegen. Ein ähnlicher Anstieg der Urlaubsbuchungen lässt sich auch für Thailand in den aktuellen Wochendaten beobachten. Sobald ein beliebtes Fernreiseziel wieder bereisbar wird, steigen die Buchungen an. Dies gibt zusammen mit der derzeit insgesamt erfreulichen Urlaubsnachfrage auf oder leicht über dem Vor-Corona-Niveau von 2019 Anlass zu vorsichtigem Optimismus für die Wintersaison 2021/22. Dessen ungeachtet, bleiben die Risiken für die Reisebranche aufgrund der anrollenden vierten Corona-Welle jedoch noch unberechenbar.

Legende:

Im Chart werden die kumuliert bis Ende September 2021 generierten Reiseumsätze für die Sommersaison 2021 und die kommende Wintersaison 2021/22 im Vergleich zum Vorjahr und zum Vorvorjahr aufgezeigt. Für die Wintersaison vergleicht TDA den Buchungsstand unbereinigt um die Reisen, die coronabedingt im März und April 2020 ausgefallen sind. Sowohl Urlaubsreisebuchungen in stationären Reisebüros als auch online auf den Reiseportalen der Veranstalter und Online Travel Agencies (OTAs) mit Schwerpunkt Pauschalreisen fließen ein. Links im Chart wird angezeigt, welcher Umsatzanteil in Prozent im Buchungsmonat September auf die einzelnen Reisemonate bzw. -saisons entfällt.
Anmerkung: Seit dem Buchungsmonat März 2021 zieht Travel Data + Analytics zusätzlich das Jahr 2019 als Vor-Corona-Vergleich heran, da ab Mitte Februar 2020 die Buchungen eingebrochen sind und während der Lockdowns kaum Reisen stattfanden.

Über TDA Travel Intelligence

Travel Data + Analytics (TDA) hat im Frühjahr 2019 das vom Nürnberger Marktforschungsunternehmen GfK seit 2004 geführte Reisevertriebspanel übernommen. Nach einer Überführung der GfK Daten in eine neue IT-Landschaft wurde Travel Intelligence als eigenständige Lösung mit selbstlernender Datenbank und zugehörigem Analyse-Tool aufgesetzt. Basis bleiben die Buchungsdaten von stationären Reisebüros und Onlineportalen, die Veranstalterprodukte vertreiben. Die Anforderungen von touristischen Unternehmen an ein modernes Steuerungsinstrument und sich weiterentwickelnde, vermehrt dynamische Fragestellungen können damit sicher und zeitnah abgebildet werden, ohne den Kern einer marktrepräsentativen, über den Zeitverlauf durchgängig vergleichbaren Methode aufzugeben. TDA = aktuelle Buchungslage + individuelle Produktperformance + tatsächliche Marktchancen.

Weitere Informationen: Alexandra Weigand, alexandra.weigand@traveldataanalytics.de, Telefon: +49 (0)911 951 510 03