Nürnberg, 28. Januar 2021 – Das Neubuchungsaufkommen im Dezember 2020 fällt im Vergleich zum Vorjahresmonat, der noch nicht von der Corona-Krise geprägt war, verhalten aus: Es entspricht weniger als einem Fünftel des Umsatzvolumens, das Reisebüros und klassische Online-Reiseportale im Dezember 2019 an Urlaubsreisen einbuchen konnten. Zum Buchungsstand per Ende Dezember 2020 weisen die Vorausbuchungen für die kommende Sommersaison 2021 in Umsatz kumuliert einen Verlust von 68 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf. Die aktuell noch laufende Wintersaison 2020/21 mit den Reisemonaten von November 2020 bis April 2021 ist aufgrund des Lockdowns praktisch verloren. Erst für die Reisezeit ab Pfingsten steigen die Urlaubsreisebuchungen langsam an.
Die laufende Wintersaison 2020/21 weist inklusive der Reisestornierungen bis Ende Dezember zum aktuellen Buchungsstand einen Umsatzrückgang von insgesamt 86 Prozent auf. Diese Verluste werden sich in den kommenden Buchungsmonaten weiter erhöhen, da Urlaubsreisen während des Lockdowns kaum stattfinden. Im Vergleich zum Buchungsstand per Ende Oktober 2020 (kumuliert: -74 Prozent) haben sich die Rückgänge zwischenzeitlich bereits um 12 Prozentpunkt erhöht.
Vergleich man die Buchungsstände im Dezember, stehen die Vorausbuchungen für die Sommersaison 2021 kumuliert bei einem Minus von 68 Prozent. Bereinigt, also unter der Berücksichtigung, dass ein Großteil der zum Stand Dezember 2019 eingebuchten Sommerreisen im späteren Verlauf des Jahres 2020 abgesagt werden mussten, weist die kommende Sommersaison 2021 noch ein Plus von 25 Prozent auf. Umbuchungen aus dem Vorjahr sind hier enthalten.
Die Neubuchungen, die im Dezember im Reisevertrieb eingingen, bewegen sich auf einem relativ niedrigen Niveau unter einem Fünftel der Vorjahresumsätze. Derzeit werden vor allem Sommerurlaube in der Ferienzeit im Juli und August 2021 gebucht mit einem Fokus auf Griechenland mit dem höchsten Umsatzanteil von 20 Prozent gefolgt von den Kanaren. Sichtlich ansteigend zeigen sich zudem Reisebuchungen zu Pfingsten im Mai. Dass schon früher zu den Osterferien Ende März/Anfang April 2021 Reisen wieder möglich sein werden, glaubten im Buchungsmonat Dezember dagegen nur wenige (Umsatzanteil: 9 Prozent).
Legende:
Im Chart werden die kumuliert bis Ende Dezember 2020 generierten Reiseumsätze für die Wintersaison 2020/21 und die kommende Sommersaison 2021 im Vergleich zum Vorjahr aufgezeigt. Sowohl Urlaubsreisebuchungen in stationären Reisebüros als auch online auf den Reiseportalen der Veranstalter und Online Travel Agencies (OTAs) mit Schwerpunkt Pauschalreisen fließen ein. Links im Chart wird angezeigt, welcher Umsatzanteil in Prozent im Buchungsmonat Dezember auf die einzelnen Reisemonate bzw. -saisons entfällt.
Anmerkung: Definitiv nicht abgereiste Urlaubsumsätze aufgrund von Absagen seitens der Veranstalter werden bei TDA Travel Intelligence zum Ende des jeweiligen Reisemonats in den Bilanzen bereinigt. Zum aktuellen Stand betrifft dies alle bis Ende Dezember 2020 abgesagten Reisen.
Über TDA Travel Intelligence
Die Travel Data + Analytics GmbH (TDA), gegründet von Dr. Markus Heller, hat das touristische Handelspanel „Travel Insights“ im April 2019 von der GfK übernommen und führt es als „TDA Travel Intelligence“ weiter. Es basiert auf den Buchungsdaten von rund 1.750 Reisebüros, die den stationären Vertriebsmarkt in Deutschland repräsentativ abbilden. Zusätzlich werden im Onlinebereich die Buchungsdaten der klassischen Reiseportale und der Reiseveranstalter erfasst. Hochgerechnet auf den Gesamtmarkt erlauben die Auswertungen von TDA Travel Intelligence verlässliche Rückschlüsse auf das Buchungs- und Reiseverhalten der deutschen Urlauber. Aktuelle Trends und Entwicklungen im touristischen Markt sind zeitnah nachvollziehbar. Das Kerngeschäft von Reisebüros, den Online-Reiseportalen der Veranstalter und sogenannten OTAs (Online Travel Agencies) beruht auf pauschal oder in Bausteinen gebuchten Urlaubsreisen.
Weitere Informationen: Alexandra Weigand, alexandra.weigand@traveldataanalytics.de, Telefon: +49 (0)911 951 510 03