Nürnberg, 30. Oktober 2023 – Das Buchungsaufkommen im deutschen Urlaubsreisemarkt hält sich weiterhin auf einem hohen Niveau und übertrifft sowohl das Vorjahr als auch das Vergleichsjahr 2019. Viele Bundesbürger buchten im September 2023 kurzfristig noch Herbsturlaube und fast jeder vierte Umsatzeuro ist bereits der Buchung von Sommerurlauben im kommenden Jahr geschuldet. Einen ordentlichen Umsatzschub hat aber auch die anstehende Wintersaison 2023/24 erfahren: Die kumulierte Winterbilanz klettert zum Vormonat um 2 Prozentpunkte auf ein Plus von 8 Prozent zum Vor-Corona-Niveau. Die noch laufende Sommersaison legt zum Vormonat um ein Prozentpunkt auf ein Umsatzplus von 12 Prozent zu.
Das kurzfristig gebuchte Urlaubsaufkommen im September 2023 fällt zwar nicht mehr ganz so stark aus wie im Vorjahr (-8 Prozentpunkte), ist aber immer noch überdurchschnittlich hoch: 40 Prozent des Monatsumsatzes entfällt auf die Buchung von Herbsturlauben, der Löwenanteil davon (27 Prozent) auf die Herbstferien im Oktober. Mit dem überdurchschnittlich hohen Kurzfristanteil kann sich die kumulierte Bilanz der noch laufenden Sommersaison erneut verbessern: Gegenüber dem Vor-Corona-Sommer 2019 weist sie jetzt ein Umsatzplus in Höhe von 12 Prozent auf, zum Vorjahressommer bleibt das Plus bei 15 Prozent.
Für die neue Wintersaison 2023/24 zeichnen die bisherigen Urlaubsbuchungen ein recht vielversprechendes Bild: Die Fernreisen nähern sich ihrem früheren Umsatzniveau (-5 Prozent), die Kreuzfahrten haben es bereits deutlich übertroffen (+12 Prozent). Bei den Fernreisen sind es einzelne Destinationen wie Kuba oder Australien beispielweise, die alter Stärke noch hinterherhinken und die Bilanz drücken. Insgesamt stimmt die Nachfrage im deutschen Markt zuversichtlich. Ein Buchungsmonat vor Beginn der neuen Wintersaison ist die Hälfte des Umsatzvolumens der vergangenen Wintersaison 2022/23 bereits erreicht, zum Winter 2018/19 beträgt der „Füllstand“ 48 Prozent: Ein vielversprechender Wert, der für eine zunehmende Normalisierung im Urlaubsreisegeschäft spricht – ebenso wie die Rückkehr der Frühbucher: Annähernd jeder vierte, im September gebuchte Umsatzeuro entfällt bereits auf die Sommersaison kommenden Jahres oder noch spätere Reisezeitpunkte.
In Umsatz steht die neue Wintersaison 2023/24 zum aktuellen Buchungsstand per Ende September bei einem Plus von 8 Prozent im Vergleich zur Wintersaison 2018/19 – zwei Prozentpunkte mehr als im Vormonat. Die hoch zweistelligen Umsatzzuwächse zum Vorjahr (+53 Prozent), die der anfänglichen Buchungszurückhaltung der Urlauber im vergangenen Jahr geschuldet sind, werden jetzt voraussichtlich von Monat zu Monat weiter abschmelzen. Dass die inflationsbedingt gestiegenen Lebenshaltungskosten nicht ohne Einfluss auf das Urlaubsreisegeschäft bleiben, dokumentiert die Anzahl gebuchter Personen, die gegenüber dem Vor-Corona-Niveau sowohl für die Wintersaison (aktuell: -17 Prozent) als auch für die noch laufende Sommersaison (-13 Prozent) im Rückstand liegt.
Legende:
Im Chart werden die kumuliert bis Ende September 2023 generierten Reiseumsätze für die Sommersaison 2023 im Vergleich zum Vorjahr sowie zum Vor-Corona-Niveau (Sommer 2019) aufgezeigt. Sowohl Urlaubsreisebuchungen in stationären Reisebüros als auch online auf den Reiseportalen der Veranstalter und Online Travel Agencies (OTAs) mit Schwerpunkt Pauschalreisen fließen ein. Links im Chart wird angezeigt, welcher Umsatzanteil in Prozent im Buchungsmonat September auf die einzelnen Reisemonate bzw. -saisons entfällt.
Über TDA Travel Intelligence
Travel Data + Analytics (TDA) hat im Frühjahr 2019 das vom Nürnberger Marktforschungsunternehmen GfK seit 2004 geführte Reisevertriebspanel übernommen. Nach einer Überführung der GfK Daten in eine neue IT-Landschaft wurde Travel Intelligence als eigenständige Lösung mit selbstlernender Datenbank und zugehörigem Analyse-Tool aufgesetzt. Basis bleiben die Buchungsdaten von stationären Reisebüros und Onlineportalen, die Veranstalterprodukte vertreiben. Die Anforderungen von touristischen Unternehmen an ein modernes Steuerungsinstrument und sich weiterentwickelnde, vermehrt dynamische Fragestellungen können damit sicher und zeitnah abgebildet werden, ohne den Kern einer marktrepräsentativen, über den Zeitverlauf durchgängig vergleichbaren Methode aufzugeben. TDA = aktuelle Buchungslage + individuelle Produktperformance + tatsächliche Marktchancen.
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