Urlaubsreisemarkt weiter auf Erholungskurs

Nürnberg, 29. April 2022 – In puncto Urlaub zeigen sich die Bundesbürger bislang trotz Ukraine-Krieg und steigender Kosten wegen zunehmender Inflation buchungsfreudig: Bis Anfang April (KW 14) hält sich das Neubuchungsaufkommen im Reisevertrieb nun schon seit zwei Monaten konstant über dem Buchungsniveau der Vergleichswochen 2019. Die Nachholeffekte nach rund zwei Jahren Corona-Krise sind deutlich sichtbar: Insgesamt lagen die Buchungsumsätze für Urlaubsreisen in der noch laufenden Wintersaison und anstehenden Sommersaison 2022 im März 2022 15 Prozent über dem Niveau vom März 2019. Mit der unverändert starken Nachfrage können sich die aktuellen Saisonbilanzen weiter verbessern – die der Sommersaison 2022 schmilzt um sechs Prozentpunkte auf einen Rückstand von noch 32 Prozent, die Wintersaison 2021/22 klettert um vier Prozentpunkte auf ein Minus von aktuell 35 Prozent.

Die Deutschen wollen nach zwei Jahren Corona-Pandemie endlich wieder verreisen – bevorzugt in die Sonne, wie die TDA-Auswertungen des Buchungsaufkommens im stationären und online Reisevertrieb zeigen: Im März 2022 entfallen als meistgebuchte Destinationen jeweils 13 Prozent der Buchungsumsätze auf Urlaubsreisen gen Balearen und Kanaren, 15 Prozent auf die Türkei und 14 Prozent auf Griechenland. Auch die Fernreisen finden mit einem Umsatzanteil von 14 Prozent zunehmend zu alter Stärke zurück. Es macht sich bemerkbar, dass immer mehr Urlaubsländer ihre Reisebeschränkungen fallen lassen. Insgesamt haben die Bundesbürger bis Ende März fast 5,1 Milliarden Euro für ihre in Reisebüros und auf den Reiseportalen der Veranstalter und OTAs gebuchten Sommerurlaube ausgegeben. Im Vergleich zum Vor-Corona-Niveau 2019 fehlt damit „nur“ noch knapp ein Drittel des früheren Volumens – und bis dato verbessert sich die Bilanz der Sommersaison 2022 von Monat zu Monat.

Mit 71 Prozent der Monatsumsätze steht der anstehende Sommerurlaub klar im Fokus der reisewilligen Bundesbürger. Gleichzeitig ist aber auch ein extrem starkes Last Minute-Geschäft zu beobachten: Knapp ein Viertel buchte im März noch kurzfristig einen Urlaub mit Abreise im März/April vor allem über Ostern. Mit Kurzfristbuchungen deutlich über dem üblichen Niveau kann auch die laufende Wintersaison 2021/22 ihren Rückstand nochmals schmälern – um bemerkenswerte vier Prozentpunkte zum Vormonat auf minus 35 Prozent zum Buchungsstand per Ende März 2022. Damit ist es immerhin ein Stück weit gelungen, die fehlenden Urlaubsreisen aus den pandemiegeprägten Wintermonaten aufzuholen. Die Wintersaison 2019/20, die ab Ende Februar mit dem Beginn von Corona einbrach, ist zum jetzigen Zeitpunkt knapp übertroffen (+2 Prozent).

Legende:

Im Chart werden die kumuliert bis Ende März 2022 generierten Reiseumsätze für die Sommersaison 2022 und die Wintersaison 2021/22 im Vergleich zu den Vorjahren (Sommer 2019 und 2021 bzw. Wintersaison 2018/19 und 2020/21) aufgezeigt. Für die Reisesaisons vergleicht TDA den Buchungsstand bereinigt um die Reisen, die coronabedingt in den Vorjahren ausgefallen sind. Sowohl Urlaubsreisebuchungen in stationären Reisebüros als auch online auf den Reiseportalen der Veranstalter und Online Travel Agencies (OTAs) mit Schwerpunkt Pauschalreisen fließen ein. Links im Chart wird angezeigt, welcher Umsatzanteil in Prozent im Buchungsmonat Januar auf die einzelnen Reisemonate bzw. -saisons entfällt.

Über TDA Travel Intelligence

Travel Data + Analytics (TDA) hat im Frühjahr 2019 das vom Nürnberger Marktforschungsunternehmen GfK seit 2004 geführte Reisevertriebspanel übernommen. Nach einer Überführung der GfK Daten in eine neue IT-Landschaft wurde Travel Intelligence als eigenständige Lösung mit selbstlernender Datenbank und zugehörigem Analyse-Tool aufgesetzt. Basis bleiben die Buchungsdaten von stationären Reisebüros und Onlineportalen, die Veranstalterprodukte vertreiben. Die Anforderungen von touristischen Unternehmen an ein modernes Steuerungsinstrument und sich weiterentwickelnde, vermehrt dynamische Fragestellungen können damit sicher und zeitnah abgebildet werden, ohne den Kern einer marktrepräsentativen, über den Zeitverlauf durchgängig vergleichbaren Methode aufzugeben. TDA = aktuelle Buchungslage + individuelle Produktperformance + tatsächliche Marktchancen.

Weitere Informationen: Alexandra Weigand, alexandra.weigand@traveldataanalytics.de, Telefon: +49 (0)911 951 510 03