Urlaubsreisemarkt startet verheißungsvoll ins neue Jahr

Nürnberg, 27. Februar 2025 – Im Buchungsmonat Januar 2025 haben mehr als 3 Millionen Bundesbürger ihre diesjährigen Urlaubreisen in Reisebüros und auf klassischen Online-Reiseportalen gebucht und dafür gut 3,3 Milliarden Euro ausgegeben. In Umsatz kann der deutsche Markt der Veranstalterreisen damit an die Rekordwerte des Vorjahresmonats anschließen (+1 Prozent), in gebuchten Personen nicht (-5 Prozent). Trotzdem bleibt die Januar-Bilanz beeindruckend, denn wie schon die noch laufende Wintersaison hat auch die anstehende Sommersaison bereits zuvor ein starkes Frühbucheraufkommen eingefahren. Kumuliert steht das aktuelle Touristikjahr 2024/25, das beide Reisesaisons umfasst, bei 11 Prozent mehr Umsatz im Vorjahresvergleich zu demselben Buchungsstand per Ende Januar. 

Die Aussichten für das laufende Reisejahr sind unverändert vielversprechend. Zwar schmilzen die kumulierten Saisonbilanzen angesichts des nur kleinen, 1-prozentigen Umsatzwachstums im Januar weiter ab, doch sorgt das insgesamt immense Buchungsvolumen im umsatzstärksten Monat des Jahres für eine komfortable Ausgangslage: Die noch bis April laufende Wintersaison 2024/25 weist zum aktuellen Buchungsstand ein Umsatzplus von 10 Prozent zum Vorjahr auf und 94 Prozent der letztjährigen Gesamtumsätze sind zum jetzigen Zeitpunkt – drei Buchungsmonate vor Saisonende – bereits „im Kasten“ (Vormonat: 85 Prozent). Für die anstehende Sommersaison 2025, die mit dem Reisemonat Mai erst beginnt, ist jetzt ein Füllstand von 43 Prozent erreicht (Vormonat: 28 Prozent). Kumuliert steht die Sommersaison im Vorjahresvergleich noch bei einem Umsatzplus in Höhe von 12 Prozent, 6 Prozentpunkte weniger als im Vormonat. Die Zuwächse werden sich mit der Rückkehr zu normalem Frühbucherverhalten und abnehmender Preisdynamik insgesamt langsam wieder auf einstellige Wachstumsraten einpendeln. Damit geht es der Tourismuswirtschaft derzeit allerdings immer noch weitaus besser als vielen anderen Branchen bei einer insgesamt leicht rezessiven Wirtschaftslage in Deutschland.

Im Januar konzentriert sich das Buchungsinteresse der Verbraucher auf die anstehenden Sommerferien: mit einem Umsatzanteil von gut zwei Dritteln. Winterurlaube stehen für rund ein Viertel der erzielten Gesamtumsätze und sind, anders als die Sommerbuchungen (+2 Prozent), schwächer als im Vorjahr ausgefallen (-3 Prozent). Zum Buchungsstand per Ende Januar übertrifft das bisher erzielte Umsatzvolumen für die kommenden Sommermonate bereits das der aktuellen Wintersaison insgesamt. Die Urlaubsländer im östlichen Mittelmeerraum, die Kreuzfahrten aber auch Fernreisen sind mit überdurchschnittlichen Zuwächsen die Wachstumstreiber in der aktuellen Sommerbilanz 2025. 

Trotz guten Wachstums und erfreulichem Nachfrageverhalten in puncto Urlaub – ein nachdenklich machender Umstand bleibt bestehen: Im Vergleich zum Vorjahr unternehmen erneut mehr Menschen eine organsierte Veranstalterreise. Die Wintersaison weist hier noch ein kleines Plus von 1 Prozent, die kommende Sommersaison ein Plus von derzeit 6 Prozent auf. Im Vergleich zum Vor-Corona-Niveau klafft jedoch unverändert eine Lücke von 11 Prozent (Winter) bzw. 12 Prozent (Sommer). Wenngleich die Urlaubspreise auch nicht mehr so stark ansteigen wie in Jahren zuvor, tendenziell teurer und damit weniger leistbar für einen Teil der deutschen Haushalte wird Reisen dennoch. Auch die gesamtwirtschaftliche Lage birgt Risiken für die Tourismusbranche: Eine zunehmende Arbeitslosigkeit durch angekündigten, teilweise massiven Stellenabbau, schon allein die Angst vor Jobverlust, würde über kurz oder lang nicht folgenlos für den Urlaubsreisemarkt bleiben.

Legende:

Im Chart werden die kumuliert bis Ende Januar 2025 generierten für die laufende Wintersaison 2024/25 und die kommende Sommersaison 2025 jeweils im Vergleich zum Vorjahr sowie zum Vor-Corona-Niveau (Sommer 2019, Winter 2018/19) aufgezeigt. In die Auswertungen von TDA fließen sowohl Urlaubsreisebuchungen in stationären Reisebüros als auch online auf den Reiseportalen der Veranstalter und Online Travel Agencies (OTAs) mit Schwerpunkt Pauschalreisen ein. Links im Chart wird angezeigt, welcher Umsatzanteil in Prozent im Buchungsmonat Januar 2025 auf die einzelnen Reisemonate bzw. -saisons entfällt. 

Über TDA Travel Intelligence

Travel Data + Analytics (TDA) hat im Frühjahr 2019 das vom Nürnberger Marktforschungsunternehmen GfK seit 2004 geführte Reisevertriebspanel übernommen. Nach einer Überführung der GfK Daten in eine neue IT-Landschaft wurde Travel Intelligence als eigenständige Lösung mit selbstlernender Datenbank und zugehörigem Analyse-Tool aufgesetzt. Basis bleiben die Buchungsdaten von stationären Reisebüros und Onlineportalen, die Veranstalterprodukte vertreiben. Die Anforderungen von touristischen Unternehmen an ein modernes Steuerungsinstrument und sich weiterentwickelnde, vermehrt dynamische Fragestellungen können damit sicher und zeitnah abgebildet werden, ohne den Kern einer marktrepräsentativen, über den Zeitverlauf durchgängig vergleichbaren Methode aufzugeben. TDA = aktuelle Buchungslage + individuelle Produktperformance + tatsächliche Marktchancen.

Weitere Informationen: Alexandra Weigand, alexandra.weigand@traveldataanalytics.de, Telefon: +49 (0)911 951 510 03