Urlaubsnachfrage bleibt hoch

Nürnberg, 29. September 2023 – Im Vormonat hatte die aktuelle Sommersaison 2023 bereits das Endergebnis des Vorjahressommers übertroffen. Nun ist ihr das auch im Vergleich zum Vor-Corona-Niveau des Sommers 2019 gelungen: Zum Buchungsstand per Ende August 2023 – zwei Monate vor Saisonende – beträgt das Umsatzplus 6 Prozent zum Endstand der Sommersaison 2019 bzw. 8 Prozent zum Endstand des Vorjahressommers. Die Urlaubslust der Deutschen bleibt hoch. Die Buchungsumsätze in den Reisebüros und auf den klassischen Reiseportalen der Veranstalter und OTAs übertreffen im August sowohl den Vorjahresmonat (+23 Prozent) als auch den August 2019 (+32 Prozent) bei weitem.

Das Urlaubsgeschäft ist nach der Corona-Pandemie definitiv zurück auf Kurs: Für die noch laufende Sommersaison ist zwar eine starke Verlagerung in die Reiseländer im östlichen Mittelmeerraum zu beobachten (+36 Prozent) und vor allem erdgebundene Reisen und Fernreisen haben noch nicht wieder an alte Stärke anknüpfen können. Für die anstehende Wintersaison 2023/24 nähern sich die Fernreisen jedoch ihrem früheren Umsatzniveau wieder an und die Kreuzfahrten haben das Vor-Corona-Niveau bereits übertroffen. Ein maßgeblicher Anteil der guten Umsatzentwicklung im Urlaubsreisegeschäft ist allerdings inflationsbedingt höheren Preisen bzw. Urlaubsausgaben geschuldet. In gebuchten Personen fehlen der Sommersaison 2023 zum aktuellen Buchungsstand 14 Prozent, der kommenden Wintersaison 17 Prozent. Zwischen Umsatzwachstum und gebuchten Personen klafft unverändert eine Lücke. Mit anderen Worten: Für nicht alle Haushalte in Deutschland scheint eine organisierte Veranstalterreise in diesem Jahr angesichts gestiegener Lebenshaltungskosten leistbar. Wahr ist aber auch, dass bisher bereits 7 Prozent mehr Personen mit einer organisierten Veranstalterreise in die Sommerferien verreist sind als im vergangenen Jahr.

Im August 2023 präsentiert sich das Buchungsverhalten immer noch kurzfristorientierter als es früher der Fall war: 15 Prozent des Monatsumsatzes ist last minute gebuchten Urlaubsreisen mit Abreise noch im August geschuldet. Weitere 45 Prozent entfallen auf Urlaubsbuchungen für die Herbstmonate September und Oktober. Winterurlaube fallen umsatzanteilig mit 27 Prozent unterdurchschnittlich aus: Rund 6 Prozentpunkte fehlen im Vergleich zum August 2019.

Kumuliert weist die neue Wintersaison 2023/24 zum aktuellen Buchungsstand per Ende August gegenüber dem Vorjahr ein Umsatzplus in Höhe von 57 Prozent auf. Von einer Buchungszurückhaltung wie im vergangenen Jahr ist in diesem Jahr nichts zu spüren. Bei den Veranstalterreisen (ohne Kreuzfahrten) behaupten sich die Kanaren mit großem Abstand als Top 1 unter den Winterzielen – gefolgt von Ägypten mit einem starken Wachstum. Die beiden Urlaubsländer stehen zusammengenommen für 45 Prozent der bislang erzielten Winterumsätze. Besonders wachstumsstark präsentiert sich auch die Türkei, die als Winterreiseziel deutlich an Bedeutung gewinnt.

Legende:

Im Chart werden die kumuliert bis Ende August 2023 generierten Reiseumsätze für die Sommersaison 2023 im Vergleich zum Vorjahr sowie zum Vor-Corona-Niveau (Sommer 2019) aufgezeigt. Sowohl Urlaubsreisebuchungen in stationären Reisebüros als auch online auf den Reiseportalen der Veranstalter und Online Travel Agencies (OTAs) mit Schwerpunkt Pauschalreisen fließen ein. Links im Chart wird angezeigt, welcher Umsatzanteil in Prozent im Buchungsmonat August auf die einzelnen Reisemonate bzw. -saisons entfällt.

Über TDA Travel Intelligence

Travel Data + Analytics (TDA) hat im Frühjahr 2019 das vom Nürnberger Marktforschungsunternehmen GfK seit 2004 geführte Reisevertriebspanel übernommen. Nach einer Überführung der GfK Daten in eine neue IT-Landschaft wurde Travel Intelligence als eigenständige Lösung mit selbstlernender Datenbank und zugehörigem Analyse-Tool aufgesetzt. Basis bleiben die Buchungsdaten von stationären Reisebüros und Onlineportalen, die Veranstalterprodukte vertreiben. Die Anforderungen von touristischen Unternehmen an ein modernes Steuerungsinstrument und sich weiterentwickelnde, vermehrt dynamische Fragestellungen können damit sicher und zeitnah abgebildet werden, ohne den Kern einer marktrepräsentativen, über den Zeitverlauf durchgängig vergleichbaren Methode aufzugeben. TDA = aktuelle Buchungslage + individuelle Produktperformance + tatsächliche Marktchancen.

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