Nürnberg, 31. Juli 2025 – Im Juni vergangenen Jahres belastete die FTI-Insolvenz just zu Beginn der Sommerferien die Umsatzstatistik durch die Absage aller Urlaubsreisen des Veranstalters schwer. Dies führt im diesjährigen Juni zu einem Sondereffekt mit teilweise außergewöhnlich hohen Wachstumsraten. In der Summe steigt die Sommerbilanz 2025 zum Vormonat um zwei Prozentpunkte auf ein Umsatzplus in Höhe von 6 Prozent an. Die kommende Wintersaison 2025/26 legt einen guten Buchungsstart hin: mit einem Plus von 8 Prozent in gebuchten Personen und 13 Prozent in Umsatz. Auch hier spielt der FTI-Effekt eine gewisse, aber deutlich kleinere Rolle.
Im Juni ist das Sommergeschäft noch in vollem Gange: Fast die Hälfte des Monatsumsatzes ist im abgelaufenen Buchungsmonat kurzfristig gebuchten Urlaubsreisen für die Sommermonate Juni, Juli und August geschuldet. Jeder vierte Urlaubseuro ist in die Herbstferien im September und Oktober geflossen. In der Summe bescheren die Buchungseingänge im Juni 2025 der laufenden Sommersaison ein Umsatzplus von 34 Prozent, weil im Vorjahresmonat, die stornierten Urlaubsreisen des havarierten Veranstalters FTI bereinigt wurden. Kumuliert hat die Sommersaison 2025 zum Buchungsstand per Ende Juni zwei Prozentpunkte hinzugewonnen und weist aktuell ein Umsatzplus in Höhe von 6 Prozent zum Vorjahr auf.
Auch wenn die Ersatzbuchungen für ausgefallene FTI-Urlaubsreisen die durch die Insolvenz entstandene Umsatzlücke im Vorjahr nicht vollständig schließen konnten, läuft das sommerliche Kurzfristgeschäft für viele Veranstalter in diesem Jahr gegen ein starkes Neubuchungsaufkommen im vergangenen Sommer. Dazu kommt, dass die Neubuchungsumsätze seit Januar dieses Jahres in der Summe unter dem Vorjahresniveau bleiben (-4 Prozent bis Mitte Juli/KW 28). Trotzdem steuert die diesjährige Sommersaison auf ein positives Endergebnis: Inklusive der Frühbucher haben die Bundesbürger bis Ende Juni 2025 fast 13 Milliarden Euro für ihre pauschal oder in Bausteinen organisierten Sommerurlaube ausgegeben. Damit ist, gemessen an den Gesamtumsätzen der letztjährigen Sommersaison 2024, vier Buchungsmonate vor Saisonende bereits ein Füllstand von 84 Prozent erreicht (Vormonat 77 Prozent).
Die Frühbucher erweisen sich auch für die neue Wintersaison 2025/26 als zuverlässige Größe im Urlaubsreisemarkt: Kumuliert weist das kommende Winterreisehalbjahr per Ende Juni 13 Prozent mehr Umsatz zum Vorjahr auf. Die Anzahl gebuchter Urlauber übertrifft das Vorjahr um 8 Prozent. Der FTI-Effekt, der bei den guten Zuwächsen zu berücksichtigen ist: Knapp 10 Prozent der im Vorjahresmonat ausgebuchten FTI-Umsätze betrafen frühe Winterbuchungen des einst drittgrößten Reiseveranstalters.
Für die anstehende Wintersaison 2025/26 sind insbesondere Fernreisen überdurchschnittlich gut gebucht – mit einem Umsatzplus von 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die nachfragestärksten Destinationen auf der Fernstrecke sind derzeit Thailand, die Dominikanische Republik, die Malediven und die Vereinigten Arabischen Emirate. Die USA fallen zurück: Sie liegen für das kommende Winterreisehalbjahr aktuell in Umsatz 19 Prozent und in gebuchten Urlauberzahlen 17 Prozent unter dem Vorjahresniveau.

Legende:
Im Chart werden die kumuliert bis Ende Juni 2025 generierten Reiseumsätze für die aktuelle Sommersaison 2025 und die kommende Wintersaison 2025/26 jeweils im Vergleich zum Vorjahr sowie zum Vor-Corona-Niveau (Sommer 2019, Winter 2018/19) aufgezeigt. In die Auswertungen von TDA fließen sowohl Urlaubsreisebuchungen in stationären Reisebüros als auch online auf den Reiseportalen der Veranstalter und Online Travel Agencies (OTAs) mit Schwerpunkt Pauschalreisen ein. Links im Chart wird angezeigt, welcher Umsatzanteil in Prozent im Buchungsmonat Juni 2025 auf die einzelnen Reisemonate bzw. -saisons entfällt.
Über TDA Travel Intelligence
Travel Data + Analytics (TDA) hat im Frühjahr 2019 das vom Nürnberger Marktforschungsunternehmen GfK seit 2004 geführte Reisevertriebspanel übernommen. Nach einer Überführung der GfK Daten in eine neue IT-Landschaft wurde Travel Intelligence als eigenständige Lösung mit selbstlernender Datenbank und zugehörigem Analyse-Tool aufgesetzt. Basis bleiben die Buchungsdaten von stationären Reisebüros und Onlineportalen, die Veranstalterprodukte vertreiben. Die Anforderungen von touristischen Unternehmen an ein modernes Steuerungsinstrument und sich weiterentwickelnde, vermehrt dynamische Fragestellungen können damit sicher und zeitnah abgebildet werden, ohne den Kern einer marktrepräsentativen, über den Zeitverlauf durchgängig vergleichbaren Methode aufzugeben. TDA = aktuelle Buchungslage + individuelle Produktperformance + tatsächliche Marktchancen.
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