Sommersaison nähert sich Niveau von 2019

Nürnberg, 30. September 2022 – Im Buchungsmonat August 2022 zeigt sich die Urlaubsnachfrage im deutschen Markt zumindest für Reisen in der noch laufenden Sommersaison weiterhin unbeeindruckt von massiv steigenden Kosten für Energie und Lebensmittel. Die im Reisevertrieb erzielten Umsätze weisen sowohl zum Vormonat Juli als auch zum August 2019 als Vergleichsmonat auf Vor-Corona-Niveau ein Umsatzplus von 11 Prozent auf. Damit schmilzt der Rückstand der Sommersaison 2022 gegenüber 2019 um zwei Prozentpunkte auf ein Umsatzminus von 5 Prozent. Auch die kommende Wintersaison kann sich zum Buchungsstand per Ende August um zwei Prozentpunkte etwas verbessern (aktueller Stand: -33 Prozent).

Nach einem Buchungsmonat mit stagnierender Bilanz hat die aktuelle Sommersaison im August noch mal Fahrt aufgenommen: 16 Prozent des Monatsumsatzes entfällt auf „last minute“ gebuchte Urlaubsreisen mit Abreise im August. Noch stärker im Fokus der Bundesbürger stehen Herbsturlaube im September und Oktober, die gut die Hälfte des Monatsumsatzes im Reisevertrieb ausmachen. Damit bleibt das Buchungsverhalten von Urlaubern kurzfristiger als es in krisenfreien Zeiten der Fall ist. Im August 2022 war bei den Veranstalterreisen kein Urlaubsland stärker nachgefragt als Spanien mit den Balearen und Kanaren (24 Prozent). Es folgen die Türkei (Umsatzanteil: 19 Prozent) und auch Griechenland bleibt für Herbstreisen gefragt (Umsatzanteil: 12 Prozent).

Der insgesamt kurzfristigere Planungshorizont bei Urlaubsreisen geht zu Lasten der kommenden Wintersaison 2022/23, die mit dem Reisemonat November beginnt. Ein Viertel der in Reisebüros und auf den Reiseportalen der Veranstalter und OTAs gebuchten Reiseumsätze entfällt im August 2022 auf Winterurlaube. Das ist im Vergleich zum Vormonat zwar ein ordentlicher Anstieg um 7 Prozentpunkte, im Vergleich zum Vor-Corona-Niveau aber nur unterdurchschnittlich: Im August 2019 lag der Umsatzanteil für Winterreisen bei 33 Prozent, also 8 Prozentpunkte höher.

Im Wintergeschäft sind Fernreisen ein wichtiger Faktor. Im August stehen sie für 14 Prozent des Monatsumsatzes und weisen zum Vormonat ein Wachstum von 17 Prozent auf. Dies spricht für eine zunehmende Nachfrage. Kumuliert liegen Fernreisen zum aktuellen Buchungsstand und im Vergleich zum Winterhalbjahr 2018/19 allerdings noch 37 Prozent zurück. Zum Vormonat kräftig zulegen konnten vor allem Thailand (+50 Prozent) und Mexiko (+48 Prozent).

Legende:

Im Chart werden die kumuliert bis Ende August 2022 generierten Reiseumsätze für die Sommersaison 2022 und die kommende Wintersaison 2022/23 im Vergleich zu den Vorjahressaisons sowie zum Vor-Corona-Niveau (Sommer 2019, Winter 2018/19) aufgezeigt. Für die Reisesaisons vergleicht TDA den Buchungsstand bereinigt um die Reisen, die coronabedingt in den Vorjahren ausgefallen sind. Sowohl Urlaubsreisebuchungen in stationären Reisebüros als auch online auf den Reiseportalen der Veranstalter und Online Travel Agencies (OTAs) mit Schwerpunkt Pauschalreisen fließen ein. Links im Chart wird angezeigt, welcher Umsatzanteil in Prozent im Buchungsmonat August auf die einzelnen Reisemonate bzw. -saisons entfällt.

Über TDA Travel Intelligence

Travel Data + Analytics (TDA) hat im Frühjahr 2019 das vom Nürnberger Marktforschungsunternehmen GfK seit 2004 geführte Reisevertriebspanel übernommen. Nach einer Überführung der GfK Daten in eine neue IT-Landschaft wurde Travel Intelligence als eigenständige Lösung mit selbstlernender Datenbank und zugehörigem Analyse-Tool aufgesetzt. Basis bleiben die Buchungsdaten von stationären Reisebüros und Onlineportalen, die Veranstalterprodukte vertreiben. Die Anforderungen von touristischen Unternehmen an ein modernes Steuerungsinstrument und sich weiterentwickelnde, vermehrt dynamische Fragestellungen können damit sicher und zeitnah abgebildet werden, ohne den Kern einer marktrepräsentativen, über den Zeitverlauf durchgängig vergleichbaren Methode aufzugeben. TDA = aktuelle Buchungslage + individuelle Produktperformance + tatsächliche Marktchancen.

Weitere Informationen: Alexandra Weigand, alexandra.weigand@traveldataanalytics.de, Telefon: +49 (0)911 951 510 03