Nürnberg, 30. Dezember 2024 – Im Buchungsmonat November 2024 haben die Bundesbürger für fast 2 Milliarden Euro pauschal oder in Bausteinen organisierte Urlaubsreisen gebucht. Dies ist gegenüber dem November 2023 ein Plus von 9 Prozent. Besonders zugelegt hat im November der Onlinevertrieb, dem offensichtlich die Black Week deutlich überdurchschnittlich viel Geld in die Kassen gespült hat. Für das neue Tourismusjahr 2024/25 insgesamt sendet der aktuelle Stand an Buchungen ein klares Signal: Trotz aller Krisenberichte und sichtbarer Herausforderungen – die Lust auf Reisen lassen sich die Deutschen nicht verderben.
Die Urlaubsbuchungen für das jetzt gestartete Tourismusjahr 2024/25 stehen bereits bei einem Umsatzplus von 18 Prozent, was eine robuste Frühbuchungsphase für den Sommer 2025 sowie ein markantes Interesse an der bevorstehenden Wintersaison zeigt. Besonders stark nachgefragt sind Spanien, die Türkei, Ägypten und Griechenland. Kumuliert stehen diese vier Reiseziele für 60 Prozent des bis November eingebuchten Umsatzes. 56 Prozent der Buchungen wurden im November für den Sommer 2025 (Mai bis September) vorgenommen. Besonderes Augenmerk verdient dieses Jahr aber auch die Entwicklung in der Wintersaison, da Ägypten erstmalig ohne den langjährigen Platzhirschen FTI vermarktet wird und die kriegerischen Unruhen in direkter Nachbarschaft immer noch die Berichterstattung zur Region prägen.
Ende November sind bereits 72 Prozent der Umsätze für die Wintersaison im Vergleich zum Endstand des Vorjahres eingebucht und verzeichnen ein Plus von 14 Prozent gegenüber dem Winter 2023/24. Gut ein Viertel der Umsätze entfallen auf den Blockbuster der Wintersaison: Spanien mit den Kanaren. An zweiter Stelle folgen Ägypten und dahinter die Türkei. Alle drei Reiseländer wachsen im Umsatz überdurchschnittlich, geführt von der Türkei mit einem Plus von 37 Prozent die Entwicklung deutlich an. Im Wachstumsranking folgt danach Ägypten. Die Anstrengungen der ägyptischen Tourismusbehörde, den Beeinträchtigungen in der Nachfrage durch FTI Pleite und schwierige Medienberichte zu trotzen, scheinen zu wirken. Besonders fällt auf: Ägypten kann bei der Familienzielgruppe sogar um 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr zulegen.
TDA beobachtete zur Black Week, dieses Jahr Kalenderwoche 48, einen außergewöhnlichen Buchungsanstieg um rund 100 Mio. Euro. Damit übersteigt der Wochenumsatz um 20 Prozent in der Black Week den üblichen Umsatz einer durchschnittlichen Novemberwoche. Ein ähnliches Buchungsmuster zeigte sich auch schon in 2023, damals in der Kalenderwoche 47 als Black Week. Es scheint sich zu lohnen, gerade die Marketinganstrengungen zur berühmten Sales-Woche oder ähnlichen Aktionszeiträumen zu erhöhen, die auf Frühbucher abzielen. Letztlich fallen diese einmal getätigten Buchungen aus dem weiterhin vermarktbaren Potential raus, da Urlaubszeit, die einmal gebucht ist, damit einfach für andere Reiseangebote blockiert ist. Entsprechend der bevorstehenden Skisaison gilt es möglichst viel Schwung vom Starthäuschen aus der Frühbucherphase mitzunehmen. Niemand will im weiteren Verlauf des abflachenden Buchungsgeschehens feststellen müssen, dass die Performance nicht ausreicht, um im Flachstück schnell genug voranzukommen.
Legende:
Im Chart werden die kumuliert bis Ende November 2024 generierten für die laufende Wintersaison 2024/2025 und die anstehende Sommersaison 2025 jeweils im Vergleich zum Vorjahr sowie zum Vor-Corona-Niveau (Sommer 2019, Winter 2018/19) aufgezeigt. In die Auswertungen von TDA fließen sowohl Urlaubsreisebuchungen in stationären Reisebüros als auch online auf den Reiseportalen der Veranstalter und Online Travel Agencies (OTAs) mit Schwerpunkt Pauschalreisen ein. Links im Chart wird angezeigt, welcher Umsatzanteil in Prozent im Buchungsmonat November auf die einzelnen Reisemonate bzw. -saisons entfällt.
Über TDA Travel Intelligence
Travel Data + Analytics (TDA) hat im Frühjahr 2019 das vom Nürnberger Marktforschungsunternehmen GfK seit 2004 geführte Reisevertriebspanel übernommen. Nach einer Überführung der GfK Daten in eine neue IT-Landschaft wurde Travel Intelligence als eigenständige Lösung mit selbstlernender Datenbank und zugehörigem Analyse-Tool aufgesetzt. Basis bleiben die Buchungsdaten von stationären Reisebüros und Onlineportalen, die Veranstalterprodukte vertreiben. Die Anforderungen von touristischen Unternehmen an ein modernes Steuerungsinstrument und sich weiterentwickelnde, vermehrt dynamische Fragestellungen können damit sicher und zeitnah abgebildet werden, ohne den Kern einer marktrepräsentativen, über den Zeitverlauf durchgängig vergleichbaren Methode aufzugeben. TDA = aktuelle Buchungslage + individuelle Produktperformance + tatsächliche Marktchancen.
Weitere Informationen: Alexandra Weigand, alexandra.weigand@traveldataanalytics.de, Telefon: +49 (0)911 951 510 03