Nürnberg, 28. April 2023 – Das Buchungsaufkommen in Reisebüros und auf den klassischen Online-Reiseportalen der Veranstalter und OTAs bleibt konstant über dem Niveau von 2019. Damit schmilzt der im vergangenen Jahr aufgelaufene Rückstand weiter ab: In Umsatz liegen sowohl die noch laufende Wintersaison 2022/23 als auch die anstehende Sommersaison 2023 noch vier Prozent unter dem Vor-Corona-Niveau. Zum Vormonat entspricht dies einer Verbesserung um drei beziehungsweise fünf Prozentpunkte. Besonders umsatz- und wachstumsstark fallen die Reisemonate April und Mai über Ostern und Pfingsten aus. Die im Buchungsmonat März 2023 im Reisevertrieb insgesamt erzielten Umsätze übertreffen den Vorjahresmonat um 25 Prozent, den März 2019 um 39 Prozent.
Die Zuwächse in Umsatz fallen höher aus als es gestiegene Reisepreise und Ausgabeverhalten allein rechtfertigen würden. Im Durchschnitt haben die Bundesbürger für ihre Sommerurlaube bis dato rund 15 Prozent mehr ausgegeben als im vergangenen Jahr. Damit verweist die Buchungsentwicklung auf eine unverändert gute Urlaubsnachfrage im deutschen Markt. Im Vergleich zum Vorjahr liegt das Plus bei den gebuchten Personen bei 23 Prozent. Gegenüber dem Vor-Corona-Niveau klafft indes noch eine markante Lücke: Im Vergleich zur Sommersaison 2019 haben bislang 27 Prozent weniger Menschen eine Veranstalterreise gebucht.
Im März 2023 entfällt mit 19 Prozent knapp ein Fünftel des Monatsumsatzes auf kurzfristige Reisebuchungen, das meiste davon auf die Osterferien im April. Der Reisemonat April ist damit der erste und einzige Reisemonat dieser Wintersaison, der sogar im Vergleich zu 2019 ein Wachstum aufweist (+3 Prozent). Der diesjährige Ostermonat steht dabei für ein Viertel der gesamten Winterumsätze in der Saison 2022/23. Rund jeder zehnte Umsatzeuro geht im März 2023 zudem bereits an die nächste Wintersaison 2023/24, die mit dem Reisemonat November 2023 beginnt. Die Frühbucher finden zusehends zu alten Gewohnheiten zurück.
Ebenfalls gut gebucht ist der Pfingstmonat Mai, der mit einem Umsatzplus in Höhe von 64 Prozent zum Vorjahr für rund ein Fünftel der bislang erzielten Sommerumsätze steht. Insgesamt entfallen 70 Prozent der März-Umsätze auf die Buchung von Sommerurlauben. Kumuliert weist die Sommersaison 2023 zum aktuellen Buchungsstand damit im Vergleich zum Vorjahr 42 Prozent mehr Umsatz auf. Neben dem Reisemonat Mai zeigen sich vor allem die Herbstmonate September und Oktober besonders wachstumsstark. Der kumulierte Vorsprung zum Vorjahr wird jetzt allerdings weiter abschmelzen: Im vergangenen Jahr sind die Urlaubsbuchungen coronabedingt später als üblich gestartet und deshalb in den Frühlings- und Sommermonaten überdurchschnittlich hoch ausgefallen. Seit Anfang April halten die aktuellen Neubuchungseingänge mit dem Vorjahr bereits nicht mehr Schritt.
Legende:
Im Chart werden die kumuliert bis Ende März 2023 generierten Reiseumsätze für die aktuelle Wintersaison 2022/23 sowie die kommende Sommersaison 2023 im Vergleich zu den Vorjahressaisons sowie zum Vor-Corona-Niveau (Sommer 2019, Winter 2018/19) aufgezeigt. Für die Reisesaisons vergleicht TDA den Buchungsstand bereinigt um die Reisen, die coronabedingt in den Vorjahren ausgefallen sind. Sowohl Urlaubsreisebuchungen in stationären Reisebüros als auch online auf den Reiseportalen der Veranstalter und Online Travel Agencies (OTAs) mit Schwerpunkt Pauschalreisen fließen ein. Links im Chart wird angezeigt, welcher Umsatzanteil in Prozent im Buchungsmonat März auf die einzelnen Reisemonate bzw. -saisons entfällt.
Über TDA Travel Intelligence
Travel Data + Analytics (TDA) hat im Frühjahr 2019 das vom Nürnberger Marktforschungsunternehmen GfK seit 2004 geführte Reisevertriebspanel übernommen. Nach einer Überführung der GfK Daten in eine neue IT-Landschaft wurde Travel Intelligence als eigenständige Lösung mit selbstlernender Datenbank und zugehörigem Analyse-Tool aufgesetzt. Basis bleiben die Buchungsdaten von stationären Reisebüros und Onlineportalen, die Veranstalterprodukte vertreiben. Die Anforderungen von touristischen Unternehmen an ein modernes Steuerungsinstrument und sich weiterentwickelnde, vermehrt dynamische Fragestellungen können damit sicher und zeitnah abgebildet werden, ohne den Kern einer marktrepräsentativen, über den Zeitverlauf durchgängig vergleichbaren Methode aufzugeben. TDA = aktuelle Buchungslage + individuelle Produktperformance + tatsächliche Marktchancen.
Weitere Informationen: Alexandra Weigand, alexandra.weigand@traveldataanalytics.de, Telefon: +49 (0)911 951 510 03