Nürnberg, 30. Dezember 2022 – Mit dem Buchungsmonat November 2022 kann die aktuelle Wintersaison 2022/23 kräftig aufholen: Die Umsatzeingänge für Winterurlaube liegen 27 Prozent über dem Vormonat und auch deutlich über den Novembereingängen vor Ausbruch der Corona-Pandemie. Damit verbessert sich die Bilanz der Wintersaison zum Vormonat um 8 Prozentpunkte auf ein Minus von 19 Prozent zum aktuellen Buchungsstand. Fast die Hälfte des Monatsumsatzes entfällt im November bereits auf die Buchung von Sommerurlauben im kommenden Jahr. Die Höhe der erzielten Sommerumsätze bleibt jedoch noch deutlich unter dem Niveau von 2019.
Im November vergangenen Jahres sorgten stark ansteigende Coronazahlen dafür, dass viele Bundesbürger die Buchung ihrer Urlaube erst einmal verschoben. Derzeit ist die Pandemie weder ein großes öffentliches Thema noch Reisehindernis. Dass die Urlaubsbuchungen im abgelaufenen Buchungsmonat also wieder sehr deutlich über dem Vorjahresniveau liegen, ist wenig überraschend. Wohl aber, um wieviel besser sie im Vergleich zum Vor-Corona-Niveau abschneiden: Die Buchungseingänge für Winterurlaube liegen 24 Prozent über dem Umsatzniveau im November 2018 und 11 Prozent über dem November 2019 – ungeachtet dessen, dass in der Wintersaison 2019/20 viele der Reisen im späteren Coronaverlauf wieder abgesagt werden mussten.
Im November dieses Jahres haben sich demnach viele Bundesbürger entschlossen, ihre bisherige Buchungszurückhaltung aufzugeben und nun einen Urlaub im Winterhalbjahr zu buchen. Gut ein Drittel des Monatsumsatzes entfällt dabei – ohne saisonalen Filter – auf Fernreisen und Kreuzfahrten und ebenso viel auf die Urlaubsziele im östlichen Mittelmeerraum. Kumuliert zeigt sich die Türkei mit einem Plus von 23 Prozent gegenüber dem Winter 2018/19 besonders wachstumsstark, aber auch Ägypten erreicht bereits annähernd sein Vor-Corona-Niveau (-1 Prozent). Stark nachgefragt bleiben zudem die Kanaren, das Lieblingsziel deutscher Urlauber und insgesamt umsatzstärkste Destination in den Wintermonaten.
Mit den starken Buchungszuwächsen im November verbessert sich die Winterbilanz 2022/23 zum Vormonat kumuliert um bemerkenswerte 8 Prozentpunkte. Damit fehlt ihr zum aktuellen Buchungsstand aber immer noch knapp ein Fünftel des Umsatzvolumens, um mit der Wintersaison 2018/19 gleichzuziehen. Es erscheint nicht unmöglich doch eher unwahrscheinlich, dass die diesjährige Wintersaison bereits zu früherer Stärke zurückkehren könnte. Denn zunehmend rückt jetzt auch der Sommerurlaub für das kommende Jahr in den Fokus der Bundesbürger.
Mit 48 Prozent entfällt fast die Hälfte des Buchungsumsatzes im November 2022 bereits auf Sommerurlaube 2023. Sowohl umsatzanteilig und mehr noch in Bezug auf das Umsatzvolumen bleiben die Sommerurlaubsbuchungen jedoch deutlich unter dem Niveau von 2019: Die Umsatzeingänge liegen im November 23 Prozent darunter, kumuliert liegt die Sommersaison 2023 zum aktuellen Buchungsstand in Umsatz 35 Prozent zurück. Dass solch ein Rückstand grundsätzlich aufholbar ist, hat die vergangene Sommersaison 2022 unter Beweis gestellt – und im Vergleich zum Vorjahr weist die kommende Sommersaison 2023 kumuliert ein Umsatzplus von 27 Prozent auf. Während im vergangenen Sommer jedoch Guthaben im Urlaubsbudget und ein großes Nachholbedürfnis nach zwei Corona-Jahren das Geschäft beflügelten, spielen nun durch hohe Inflation angespannte Haushaltseinkommen eine Rolle. Als Profiteur könnte sich – wie schon in der aktuellen Wintersaison – die Türkei mit ihrem attraktiven Preis- /Leistungsverhältnis erweisen. Zum aktuellen Buchungsstand ist jedenfalls kein anderes Urlaubsland für den Sommerurlaub 2023 stärker nachgefragt.
Legende:
Im Chart werden die kumuliert bis Ende November 2022 generierten Reiseumsätze für die aktuelle Wintersaison 2022/23 sowie die kommende Sommersaison 2023 im Vergleich zu den Vorjahressaisons sowie zum Vor-Corona-Niveau (Sommer 2019, Winter 2018/19) aufgezeigt. Für die Reisesaisons vergleicht TDA den Buchungsstand bereinigt um die Reisen, die coronabedingt in den Vorjahren ausgefallen sind. Sowohl Urlaubsreisebuchungen in stationären Reisebüros als auch online auf den Reiseportalen der Veranstalter und Online Travel Agencies (OTAs) mit Schwerpunkt Pauschalreisen fließen ein. Links im Chart wird angezeigt, welcher Umsatzanteil in Prozent im Buchungsmonat November auf die einzelnen Reisemonate bzw. -saisons entfällt.
Über TDA Travel Intelligence
Travel Data + Analytics (TDA) hat im Frühjahr 2019 das vom Nürnberger Marktforschungsunternehmen GfK seit 2004 geführte Reisevertriebspanel übernommen. Nach einer Überführung der GfK Daten in eine neue IT-Landschaft wurde Travel Intelligence als eigenständige Lösung mit selbstlernender Datenbank und zugehörigem Analyse-Tool aufgesetzt. Basis bleiben die Buchungsdaten von stationären Reisebüros und Onlineportalen, die Veranstalterprodukte vertreiben. Die Anforderungen von touristischen Unternehmen an ein modernes Steuerungsinstrument und sich weiterentwickelnde, vermehrt dynamische Fragestellungen können damit sicher und zeitnah abgebildet werden, ohne den Kern einer marktrepräsentativen, über den Zeitverlauf durchgängig vergleichbaren Methode aufzugeben. TDA = aktuelle Buchungslage + individuelle Produktperformance + tatsächliche Marktchancen.
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