Anhaltend starke Urlaubsnachfrage

Nürnberg, 30. Juni 2022 – Im Mai 2022 übertreffen die Urlaubsreisebuchungen in Umsatz sowohl den Vormonat (+ 13 Prozent) als auch den Mai 2019 als Vergleichsgröße zum Vor-Corona-Niveau: Letzteres um bemerkenswerte 51 Prozent. Die Aufholjagd der buchungsschwachen Wintermonate ist unverändert im Gange: Kumuliert schmilzt der Rückstand der Sommersaison 2022 zum Vormonat um weitere 10 Prozentpunkte auf ein Minus von aktuell 13 Prozent zum Buchungsstand per Ende Mai. Da sich der äußerst positive Buchungstrend auch im Juni fortsetzt, ist damit zu rechnen, dass die aktuelle Sommersaison in zwei Monaten den Turnaround geschafft haben könnte.

Mit der anhaltend überaus guten Urlaubsnachfrage im deutschen Markt ist nicht mehr ausgeschlossen, dass die Sommersaison 2022 als erste Reisesaison seit Ausbruch der Corona-Pandemie zum Wachstum zurückkehrt – sofern die vielen Flugstreichungen der Airlines wegen Personalmangels der Urlaubslust der Deutschen keinen Strich durch die Rechnung machen. Ob und in welchem Maße dieser Effekt Auswirkungen zeigt, wird sich erst mit den Junidaten erweisen.

Im Mai 2022 buchten die Bundesbürger in Reisebüros und auf den Reiseportalen der Veranstalter und klassischen Online Travel Agencies (OTAs) Urlaubsreisen für rund 1,8 Milliarden Euro. Knapp ein Drittel davon entfällt auf kurzfristige Abreisen noch im Mai und Juni, weitere 37 Prozent auf die Schulferien im Juli und August. Bezogen auf die Sommersaison 2022 mit den Reisemonaten von Mai bis Oktober übertreffen die Buchungseingänge im Mai den Vor-Corona-Monat Mai 2019 um stolze 71 Prozent.

Stark nachgefragt sind Urlaubsreisen in die Türkei. Im Vergleich zum Vormonat steigen die Buchungen um 27 Prozent an, umsatzanteilig stehen sie im Mai 2022 für 21 Prozent der Buchungsumsätze. Damit weist die Türkei nach den Fernreisedestinationen Dominikanische Republik und Malediven kumuliert das größte Wachstum gegenüber der Sommersaison 2019 auf (+22 Prozent) und hat in der Summe fast schon mit Griechenland gleichgezogen (Griechenland kumuliert: +14 Prozent). Auch Ägypten hat das Vor-Corona-Niveau zum aktuellen Buchungsstand bereits übertroffen (+6 Prozent). Vor allem die Balearen aber auch die Kanaren und Portugal nähern sich der schwarzen Null. Zum Vormonat konnten außerdem Bulgarien, Kroatien und Tunesien kräftig zulegen, auf der Fernstrecke zudem Thailand. Kumuliert sind diese Urlaubsreiseziele für die laufende Sommersaison aber allesamt noch relativ weit von ihren 2019er Niveaus entfernt.

Für verlässliche Aussage zur kommenden Wintersaison 2022/23 ist das bis dato generierte Umsatzvolumen noch zu klein. Es ist aber auffällig, dass Winterurlaube umsatzanteilig nur unterdurchschnittlich gebucht sind. Sie stehen im Mai 2022 für 13 Prozent der Umsätze insgesamt, im Mai 2019 waren es gut 24 Prozent. In ihrer Urlaubsplanung fahren die Bundesbürger weiterhin „auf Sicht“ – wer weiß, wann die nächste Corona-Welle Urlaubspläne wieder zunichte macht. Ein weiterer, derzeit noch nicht abschätzbarer Einflussfaktor ist die hohe Inflation, die zweifelsohne Spuren in den Urlaubsbudgets der Deutschen hinterlassen wird.

Legende:

Im Chart werden die kumuliert bis Ende Mai 2022 generierten Reiseumsätze für die Sommersaison 2022 und die Wintersaison 2021/22 im Vergleich zu den Vorjahren (Sommer 2019 und 2021 bzw. Wintersaison 2018/19 und 2020/21) aufgezeigt. Die Wintersaison 2021/2022 ist zum Buchungsstand per Ende April abgeschlossen. Für die Reisesaisons vergleicht TDA den Buchungsstand bereinigt um die Reisen, die coronabedingt in den Vorjahren ausgefallen sind. Sowohl Urlaubsreisebuchungen in stationären Reisebüros als auch online auf den Reiseportalen der Veranstalter und Online Travel Agencies (OTAs) mit Schwerpunkt Pauschalreisen fließen ein. Links im Chart wird angezeigt, welcher Umsatzanteil in Prozent im Buchungsmonat Mai auf die einzelnen Reisemonate bzw. -saisons entfällt.

Über TDA Travel Intelligence

Travel Data + Analytics (TDA) hat im Frühjahr 2019 das vom Nürnberger Marktforschungsunternehmen GfK seit 2004 geführte Reisevertriebspanel übernommen. Nach einer Überführung der GfK Daten in eine neue IT-Landschaft wurde Travel Intelligence als eigenständige Lösung mit selbstlernender Datenbank und zugehörigem Analyse-Tool aufgesetzt. Basis bleiben die Buchungsdaten von stationären Reisebüros und Onlineportalen, die Veranstalterprodukte vertreiben. Die Anforderungen von touristischen Unternehmen an ein modernes Steuerungsinstrument und sich weiterentwickelnde, vermehrt dynamische Fragestellungen können damit sicher und zeitnah abgebildet werden, ohne den Kern einer marktrepräsentativen, über den Zeitverlauf durchgängig vergleichbaren Methode aufzugeben. TDA = aktuelle Buchungslage + individuelle Produktperformance + tatsächliche Marktchancen.

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