Nürnberg, 31. März 2022 – Der sonst so typische Buchungspeak im Januar hat sich in diesem Jahr in den Februar verschoben und erreicht Mitte des Monats (KW 7) seinen Höhepunkt. Insgesamt wurden im Februar 2022 Urlaubsreisen für fast 1,9 Milliarden Euro in Reisebüros und auf Online-Reiseportalen gebucht – 24 Prozent mehr noch als im Januar und 13 Prozent mehr als im Februar 2019 als Vergleichsgröße zum Vor-Corona- Niveau. Mit dem starken Buchungsaufkommen verbessern sich die Bilanzen der laufenden Winter- und anstehenden Sommersaison ganz erheblich: Der Rückstand der Wintersaison 2021/22 verringert sich um sieben Prozentpunkte auf ein Minus von jetzt 39 Prozent, der der Sommersaison 2022 schmilzt um zehn Prozentpunkte auf aktuell minus 38 Prozent.
Im Vergleich zum Vormonat ist im Februar vor allem das Buchungsvolumen für Urlaubsreisen im März und zu Ostern im April stark angestiegen: Gut ein Viertel des Monatsumsatzes entfällt auf diese beiden Reisemonate, so dass sich die Winterbilanz zwei Buchungsmonate vor ihrem Ende nochmal kräftig verbessern kann.
Mit zwei Dritteln des Monatsumsatzes dominiert der anstehende Sommerurlaub 2022 das Interesse der reisewilligen Bundesbürger. Dabei zeigt sich das derzeitige Buchungsaufkommen hoch konzentriert: 75 Prozent des Umsatzes entfällt auf die Urlaubsreiseländer rund ums Mittelmeer. Im Vergleich zum Vormonat gewinnt vor allem die westliche Region dazu: Der Buchungseingang für Spanien fällt im Februar sogar höher aus als für Griechenland und die Türkei zusammengenommen. Damit nähern sich die wichtigsten Sommerreiseziele deutscher Urlauber ihren Vor-Corona-Niveaus: Griechenland beispielsweise weist nur noch einen vergleichsweise kleinen Rückstand von 16 Prozent zum Sommer 2019 auf. Den Fernreisezielen Malediven und Dominikanische Republik ist der Anschluss an ihre alte Stärke bereits gelungen.
Ein weiterer Buchungstrend: Es wird verstärkt online gebucht. Im Februar geht ein Drittel aller gebuchten Sommerurlaube auf das Konto der Online-Reiseportale von Veranstaltern und OTAs – dies entspricht im Vergleich zum Februar 2019 fast einer Verdopplung der Umsätze. Auch kumuliert weist die kommende Sommersaison im Onlinevertrieb bereits eine positive Bilanz auf (+8 Prozent).
Seit Anfang des Jahres sind die Buchungsumsätze von Woche zu Woche angestiegen und haben Mitte Februar (KW 7) ihren (vorläufigen) Höhepunkt erreicht. Ab der Woche 8 zum Finale des Karnevals und zeitgleich mit dem Kriegsbeginn in der Ukraine sind die Neubuchungseingänge um bis zu 30 Prozent zurückgegangen, dennoch übertrifft das wöchentliche Neubuchungsvolumen nach wie vor das Vor-Corona-Niveau 2019. Daher ist damit zu rechnen, dass das kumulierte Sommer-Minus von 38 Prozent zum aktuellen Buchungsstand noch weiter abschmelzen wird. Inwieweit der Krieg in der Ukraine und die stark steigenden Energiepreise die gute Urlaubsstimmung weiter beeinträchtigen werden, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abschätzen.
Legende:
Im Chart werden die kumuliert bis Ende Februar 2022 generierten Reiseumsätze für die Sommersaison 2022 und die Wintersaison 2021/22 im Vergleich zu den Vorjahren (Sommer 2019 und 2021 bzw. Wintersaison 2018/19 und 2020/21) aufgezeigt. Für die Reisesaisons vergleicht TDA den Buchungsstand bereinigt um die Reisen, die coronabedingt in den Vorjahren ausgefallen sind. Sowohl Urlaubsreisebuchungen in stationären Reisebüros als auch online auf den Reiseportalen der Veranstalter und Online Travel Agencies (OTAs) mit Schwerpunkt Pauschalreisen fließen ein. Links im Chart wird angezeigt, welcher Umsatzanteil in Prozent im Buchungsmonat Januar auf die einzelnen Reisemonate bzw. -saisons entfällt.
Über TDA Travel Intelligence
Travel Data + Analytics (TDA) hat im Frühjahr 2019 das vom Nürnberger Marktforschungsunternehmen GfK seit 2004 geführte Reisevertriebspanel übernommen. Nach einer Überführung der GfK Daten in eine neue IT-Landschaft wurde Travel Intelligence als eigenständige Lösung mit selbstlernender Datenbank und zugehörigem Analyse-Tool aufgesetzt. Basis bleiben die Buchungsdaten von stationären Reisebüros und Onlineportalen, die Veranstalterprodukte vertreiben. Die Anforderungen von touristischen Unternehmen an ein modernes Steuerungsinstrument und sich weiterentwickelnde, vermehrt dynamische Fragestellungen können damit sicher und zeitnah abgebildet werden, ohne den Kern einer marktrepräsentativen, über den Zeitverlauf durchgängig vergleichbaren Methode aufzugeben. TDA = aktuelle Buchungslage + individuelle Produktperformance + tatsächliche Marktchancen.
Weitere Informationen: Alexandra Weigand, alexandra.weigand@traveldataanalytics.de, Telefon: +49 (0)911 951 510 03