Nürnberg, 03. März 2021 – Der Januar ist der traditionell stärkste Buchungsmonat des Jahres, in dem üblicherweise gut zwei Drittel der Umsätze auf die anstehende Sommersaison entfallen. Daher wiegen die diesjährigen Rückgänge aufgrund des Lockdowns schwer. Zum Vergleich: Im Januar 2020 wurden Urlaubsreisen mit einem Umsatz von fast 2,4 Milliarden Euro von Reisebüros und auf klassischen Online-Reiseportalen eingebucht, im Januar 2021 waren es nur knapp 300 Millionen Euro. Die kommende Sommersaison 2021 weist im deutschen Reisevertrieb kumuliert bis Ende Januar in Umsatz ein Minus in Höhe von 75 Prozent auf. Ein erster deutlicher Buchungsanstieg zeigt sich erst Mitte Februar. Die Hoffnungen der Bundesbürger liegen auf einem Reisebeginn zu Pfingsten im Mai. Das meistgebuchte Urlaubsreiseziel für den Sommer 2021 heißt Griechenland.
Lockdown, Reisebeschränkungen und Quarantäneregelungen behindern Reisebuchungen der Bundesbürger erheblich. Das Buchungsvolumen bei pauschal oder in Bausteinen organsierten Urlaubsreisen liegt seit Wochen auf einem Niveau von höchstens einem Fünftel des üblichen Aufkommens. Mit der Hoffnung auf baldige Lockerungen und zunehmende Impfquoten wächst das Buchungsaufkommen Mitte Februar immerhin auf 26 Prozent des Vorjahresvolumens – ein kleiner Hoffnungsschimmer. Gebucht bis Ende Januar 2021 fehlen im Reisevertrieb kumuliert mehr als drei Milliarden Euro Urlaubsreiseumsatz für die Sommersaison 2021. „Die bis dato bei den Vorausbuchungen aufgelaufenen Umsatzverluste in Höhe von 75 Prozent werden kurzfristige Reisebuchungen kaum auffangen können. Wir sehen aber, dass positive Signale einen unmittelbaren Einfluss auf das Buchungsverhalten haben. Der Wunsch, endlich wieder verreisen zu können, ist groß. Insofern gehen wir davon aus, dass die Reisebuchungen sichtlich anziehen werden, sobald wieder mehr Urlaubsreisen möglich sind“, erklärt Alexandra Weigand, Director Sales & Consulting bei Travel Data + Analytics.
Griechenland aktuell das meistgebuchte Sommerreiseziel 2021
Zum Buchungsstand per Ende Januar 2021 weist jedes Urlaubsland und jedes Reisesegment im Vergleich zum Vor-Corona-Niveau hoch zweistellige Umsatzverluste bei den pauschal oder in Bausteinen organisierten Urlaubsreisen auf. Unter den bisher eingegangenen Sommerreisebuchungen mit einem Umsatzvolumen von rund 25 Prozent des Vorjahresniveaus erweist sich Griechenland als das mit Abstand meistgebuchte Urlaubsziel 2021. Das Umsatzvolumen übertrifft aktuell sogar das Buchungsaufkommen für Spanien gesamt, ein Novum im deutschen Reisemarkt. Umsatzanteilig vereint Griechenland bei den Veranstalterreisen (ohne Kreuzfahrten) 23,6 Prozent der Buchungsumsätze im Reisevertrieb auf sich, Spanien kommt auf 21,2 Prozent. Teilt man Spanien in die drei Zielgebiete Balearen, Kanaren und spanisches Festland auf, rückt die Türkei als Top 2 Reiseziel für den kommenden Sommer vor. Basierend auf Urlaubsregionen, nicht -ländern, behauptet sich die Türkische Riviera um Antalya sogar wie im Vorjahr als das sommerliche Lieblingsreiseziel deutscher Urlauber bei den Veranstalterreisen. Auch Ägypten ist nach einem Totalausfall im Vorjahressommer zurück auf der touristischen Landkarte.
Die bisher eingegangenen Sommerreisebuchungen deuten darauf hin, dass viele Bundesbürger darauf hoffen, einen unbeschwerten Sommerurlaub ähnlich wie zu Vor-Corona-Zeiten verbringen zu können. Nahgelegene Reiseziele in Deutschland und Österreich, die zu einem hohen Anteil individuell gebucht werden, gewinnen im Vorjahresvergleich auch bei den Veranstalterreisen deutlich an Bedeutung.
Meistgebuchte Reiseländer und Urlaubsregionen Sommer 2021 (Ranking nach Umsatz)
| Top 10 Reiseländer Sommer 2021 | Top 10 Urlaubsregionen Sommer 2021 | ||
| 1 | Griechenland | 1 | Antalya |
| 2 | Türkei | 2 | Kreta |
| 3 | Kanaren | 3 | Mallorca |
| 4 | Balearen | 4 | Kos |
| 5 | Ägypten | 5 | Rhodos |
| 6 | Deutschland | 6 | Hurghada |
| 7 | Malediven | 7 | Fuerteventura |
| 8 | Italien | 8 | Malé (Malediven) |
| 9 | Spanisches Festland | 9 | Gran Canaria |
| 10 | Österreich | 10 | Teneriffa |
Frühbucher-, Fernreise- und Kreuzfahrtbuchungen ziehen an
Im Januar 2021 entfielen jeweils gut ein Viertel des Buchungsumsatzes im stationären und online Reisevertrieb auf die Ferienzeit im Juli/August sowie die Herbstmonate September/Oktober. Das Frühbucheraufkommen für die Reisezeit ab November 2021 steigt von 18 Prozent im Verlauf der ersten Februarwochen auf 25 Prozent. „Die Urlauber planen derzeit entweder hoffnungsfroh für die Hauptreisezeit im Hochsommer oder sicherheitshalber schonmal für spätere Reisezeitpunkte“, resümiert Weigand. Davon profitieren frühbucherstarke Reisesegmente wie die Kreuzfahrten und Fernreisen. Im Vergleich zum Vormonat Dezember sind sowohl Kreuzfahrt- als auch Fernreisebuchun-gen markant angestiegen.
Über Travel Data + Analytics
Travel Data + Analytics (TDA) hat im Frühjahr 2019 das vom Nürnberger Marktforschungsunternehmen GfK seit 2004 geführte Reisevertriebspanel übernommen. Nach einer Überführung der GfK Daten in eine neue IT-Landschaft wurde Travel Intelligence als eigenständige Lösung mit selbstlernender Datenbank und zugehörigem Analyse-Tool aufgesetzt. Basis bleiben die Buchungsdaten von stationären Reisebüros und Onlineportalen, die Veranstalterprodukte vertreiben. Die Anforderungen von touristischen Unternehmen an ein modernes Steuerungsinstrument und sich weiterentwickelnde, vermehrt dynamische Fragestellungen können damit sicher und zeitnah abgebildet werden, ohne den Kern einer marktrepräsentativen, über den Zeitverlauf durchgängig vergleichbaren Methode aufzugeben.
Aussagen zur kommenden Sommersaison mit den Reisemonate von Mai bis Oktober 2021 stellen zum aktuellen Buchungsstand per Ende Januar 2021 Momentaufnahmen dar.
Weitere Informationen: Alexandra Weigand, alexandra.weigand@traveldataanalytics.de,
Telefon: +49 (0)911 951 510 03