Der Januar-Peak ist zurück

Nürnberg, 28. Februar 2023 – Der Januar ist im Urlaubsreisegeschäft der traditionell stärkste Buchungsmonat des Jahres – und der diesjährige Januar stellt sogar den Vergleichsmonat 2019 vor Corona in den Schatten: Die Bundesbürger haben Urlaubsreisen für über 3 Milliarden Euro im Reisebüro oder online auf den klassischen Reiseportalen gebucht. Damit haben sich die Umsatzeingänge im Januar 2023 zum Vorjahr verdoppelt und um 12 Prozent gegenüber dem Januar 2019 zugelegt. Die aktuellen Saisonbilanzen verbessern sich mit den überaus guten Buchungseingängen markant: Die Wintersaison 2022/23 liegt nur noch 9 Prozent unter dem Vor-Corona-Niveau, die Sommersaison 2023 verbessert sich auf einen Rückstand von 16 Prozent zum Sommer 2019.

Inflation und stark gestiegene Kosten für Heizung, Strom und Lebenshaltung? Davon zeigen sich viele Bundesbürger derzeit unbeeindruckt, wenn es um ihren Urlaub geht. Mit Buchungsumsätzen über dem 2019er Niveau kann sich sich die kumulierte Bilanz der Sommersaison 2023 zum Buchungsstand per Ende Januar weiter verbessern: und zwar um bemerkenswerte 13 Prozentpunkte. Zum Vor-Corona-Niveau 2019 fehlen ihr in Umsatz damit aktuell noch 16 Prozent. Größer klafft allerdings die Lücke bei der Anzahl der Personen, die bislang eine Veranstalterreise für ihre diesjährigen Sommerurlaube gebucht haben: Sie liegen noch gut ein Drittel unter dem Niveau von 2019. Zum jetzigen Zeitpunkt sind also weder die fehlenden Frühbucher aus den Herbst- und frühen Wintermonaten 2022 ausgeglichen noch lässt sich ausschließen, dass manchen Haushalten derzeit einfach das Geld für größere Urlaubsausgaben fehlt. Dennoch ist die Ausgangslage deutlich besser als vor einem Jahr: Die letzte Sommersaison 2022 wies zu demselben Zeitpunkt noch einen Rückstand von 48 Prozent auf und konnte sich im Jahresverlauf dann nahezu auf das Umsatzniveau von 2019 erholen.

Zwei Drittel der im Januar 2023 gebuchten Urlaubsreiseumsätze entfallen auf die anstehende Sommersaison mit den Reisemonaten von Mai bis Oktober. Im Fokus der Urlauber stehen dabei neben Spanien die Reiseländer im östlichen Mittelmeer. Allein die Türkei, Griechenland und Ägypten stehen zusammengenommen bereits für rund 40 Prozent des Monatsumsatzes.

Mit den überaus guten Buchungseingängen im Januar verbessert sich auch die kumulierte Umsatzbilanz der aktuellen Wintersaison 2022/23 zum Vormonat um weitere 5 Prozentpunkte. Die Buchungen von diesjährigen Winterurlauben stehen für 30 Prozent des Monatsumsatzes im Januar und übertreffen das Volumen aus dem Januar 2019 um 24 Prozent. Damit hat die aktuelle Wintersaison jetzt 91 Prozent ihres Vor-Corona-Niveaus erreicht – und gute Chancen, in den verbleibenden drei Buchungsmonaten weiter aufholen zu können, denn neben der zunehmenden Rückkkehr der Frühbucher ist weiterhin ein vergleichsweise hoher Anteil kurzfristiger Urlaubsbuchungen im Markt zu beobachten.

Die prosperierende Urlaubsnachfrage im deutschen Markt hält bis dato an: Auch in den ersten beiden Februarwochen 2023 übertreffen die im Reisevertrieb für Veranstalterreisen erzielten Buchungsumsätze das 2019er Niveau. Nach dem verheerenden Erdbeben im Süden der Türkei und Norden Syriens Anfang Februar ist jedoch ein Rückgang bei den Urlaubsbuchungen für die Region östliches Mittelmeer zu verzeichnen, die sich bislang besonders wachstumsstark gezeigt hat. Manche Urlauber warten offenbar lieber erst einmal ab, wie sich die Situation vor Ort entwickelt.

Legende:

Im Chart werden die kumuliert bis Ende Januar 2023 generierten Reiseumsätze für die aktuelle Wintersaison 2022/23 sowie die kommende Sommersaison 2023 im Vergleich zu den Vorjahressaisons sowie zum Vor-Corona-Niveau (Sommer 2019, Winter 2018/19) aufgezeigt. Für die Reisesaisons vergleicht TDA den Buchungsstand bereinigt um die Reisen, die coronabedingt in den Vorjahren ausgefallen sind. Sowohl Urlaubsreisebuchungen in stationären Reisebüros als auch online auf den Reiseportalen der Veranstalter und Online Travel Agencies (OTAs) mit Schwerpunkt Pauschalreisen fließen ein. Links im Chart wird angezeigt, welcher Umsatzanteil in Prozent im Buchungsmonat Januar auf die einzelnen Reisemonate bzw. -saisons entfällt.

Über TDA Travel Intelligence

Travel Data + Analytics (TDA) hat im Frühjahr 2019 das vom Nürnberger Marktforschungsunternehmen GfK seit 2004 geführte Reisevertriebspanel übernommen. Nach einer Überführung der GfK Daten in eine neue IT-Landschaft wurde Travel Intelligence als eigenständige Lösung mit selbstlernender Datenbank und zugehörigem Analyse-Tool aufgesetzt. Basis bleiben die Buchungsdaten von stationären Reisebüros und Onlineportalen, die Veranstalterprodukte vertreiben. Die Anforderungen von touristischen Unternehmen an ein modernes Steuerungsinstrument und sich weiterentwickelnde, vermehrt dynamische Fragestellungen können damit sicher und zeitnah abgebildet werden, ohne den Kern einer marktrepräsentativen, über den Zeitverlauf durchgängig vergleichbaren Methode aufzugeben. TDA = aktuelle Buchungslage + individuelle Produktperformance + tatsächliche Marktchancen.

Weitere Informationen: Alexandra Weigand, alexandra.weigand@traveldataanalytics.de, Telefon: +49 (0)911 951 510 03