Nürnberg, 01. April 2021 – Erst Mitte März, als die Reisewarnung für die Balearen aufgehoben wurde, ist etwas Schwung ins Urlaubsreisegeschäft gekommen. Im Februar 2021 verharrt das Aufkommen noch auf insgesamt niedrigem Niveau, obwohl sich Mitte des Monats bereits ein erster deutlicher Buchungsanstieg für die anstehende Sommersaison zeigt. Die aktuellen Saisonbilanzen zum Buchungsstand per Ende Februar: Die Sommersaison 2021 liegt in Umsatz kumuliert 76 Prozent unter Vorjahr – nicht bereinigt um die später ausgefallenen Urlaubsreisen. Für die noch laufende Wintersaison 2020/21 ergeben sich im Februar Negativumsätze, weil Reisestornierungen das Neubuchungsaufkommen übersteigen (Stand kumuliert: -92 Prozent).
Offenbar haben sich im Verlauf des Februars leichte Hoffnungen auf einen ersten Urlaub zu Ostern breitgemacht: Das Buchungsaufkommen für die Abreisemonate März/April hat zum Vormonat umsatzanteilig um fünf Prozentpunkte zugelegt. Die Mehrheit der Urlauber allerdings setzt auf spätere Reisezeitpunkte: Fast die Hälfte des Buchungsumsatzes im Februar entfällt auf die Reisezeit ab Herbst. Entsprechend weisen die Umsatzbilanzen der Reisemonate September (-36 Prozent) und Oktober (-22 Prozent) die vergleichsweise geringsten Verluste im Vorjahresvergleich auf. Ansteigend präsentieren sich vor allem die Frühbucher für die kommende Wintersaison 2021/22: Der Umsatzanteil von 21 Prozent entspricht zum Vormonat einem Zuwachs von drei Prozentpunkten. Allerdings erreichen auch die Frühbucherumsätze noch lange nicht ihr Vor-Corona-Niveau: Sie liegen zum aktuellen Buchungsstand kumuliert 49 Prozent unter Vorjahr.
An den Buchungspräferenzen der Urlauber für den kommenden Sommerurlaub ändert sich indes wenig. Bei den Veranstalterreisen sind Reiseziele im östlichen Mittelmeer meistgebucht (Umsatzanteil: 37 Prozent) gefolgt von Urlaubsregionen im westlichen Mittelmeer (Umsatzanteil: 22 Prozent). Im Vergleich zum Vormonat zugelegt haben erdgebundene Reisen. Entsprechend präsentieren sich Deutschland, Österreich und Griechenland für den kommenden Sommer mit vergleichsweise unterdurchschnittlich hohen Rückgängen. Unisono gilt jedoch für alle Reiseländer: Die bis dato aufgelaufenen Verluste im hohen zweistelligen Bereich werden selbst durch ein möglicherweise noch anziehendes Kurzfristgeschäft kaum zu kompensieren sein.
Legende:
Im Chart werden die kumuliert bis Ende Februar 2021 generierten Reiseumsätze für die Wintersaison 2020/21 und die kommende Sommersaison 2021 im Vergleich zum Vorjahr aufgezeigt. Sowohl Urlaubsreisebuchungen in stationären Reisebüros als auch online auf den Reiseportalen der Veranstalter und Online Travel Agencies (OTAs) mit Schwerpunkt Pauschalreisen fließen ein. Links im Chart wird angezeigt, welcher Umsatzanteil in Prozent im Buchungsmonat Januar auf die einzelnen Reisemonate bzw. -saisons entfällt.
Anmerkung: Definitiv nicht abgereiste Urlaubsumsätze aufgrund von Absagen seitens der Veranstalter werden bei TDA Travel Intelligence zum Ende des jeweiligen Reisemonats in den Bilanzen bereinigt. Zum aktuellen Stand betrifft dies alle bis Ende Februar 2021 abgesagten Reisen.
Über TDA Travel Intelligence
Travel Data + Analytics (TDA) hat im Frühjahr 2019 das vom Nürnberger Marktforschungsunternehmen GfK seit 2004 geführte Reisevertriebspanel übernommen. Nach einer Überführung der GfK Daten in eine neue IT-Landschaft wurde Travel Intelligence als eigenständige Lösung mit selbstlernender Datenbank und zugehörigem Analyse-Tool aufgesetzt. Basis bleiben die Buchungsdaten von stationären Reisebüros und Onlineportalen, die Veranstalterprodukte vertreiben. Die Anforderungen von touristischen Unternehmen an ein modernes Steuerungsinstrument und sich weiterentwickelnde, vermehrt dynamische Fragestellungen können damit sicher und zeitnah abgebildet werden, ohne den Kern einer marktrepräsentativen, über den Zeitverlauf durchgängig vergleichbaren Methode aufzugeben. Aktuelle Buchungslage + individuelle Produktperformance = tatsächliche Marktchancen.
Weitere Informationen: Alexandra Weigand, alexandra.weigand@traveldataanalytics.de, Telefon: +49 (0)911 951 510 03