Reisebranche beendet Reisejahr mit positiven Bilanzen

Nürnberg, 28. November 2024 – Rund 15 Milliarden Euro haben die Bundesbürger für ihre diesjährigen, über Reiseveranstalter organisierten Sommerurlaube ausgegeben – ein neuer Rekordwert. Damit endet die Sommersaison 2024 zum Buchungsstand per Ende Oktober 2024 mit einem Umsatzplus von 10 Prozent zum Vorjahr. Das gesamte Touristikjahr inklusive der vergangenen Wintersaison 2023/2024 schließt mit einem Plus von 12 Prozent ab. Der neue Winter 2024/2025 hat zum Start in die Reisesaion am 1. November bereits 60 Prozent des Umsatzes der vorherigen Wintersaison erreicht – eine unverändert gute Ausgangslage. Herausragend ist jedoch das Frühbucheraufkommen für Sommerurlaube kommenden Jahres. 

Die jetzt beendete Sommersaison 2024 weist, wie schon die Wintersaison 2023/24 zuvor, ein gutes Ergebnis auf: Sie schließt mit einem Umsatzplus in Höhe von 10 Prozent. Auch die für Veranstalterreisen gebuchten Personen nehmen zum Vorjahr um 3 Prozent zu. Mit dem Vor-Corona-Niveau im Sommer 2019 halten sie jedoch noch nicht Schritt: Sie liegen 9 Prozent darunter – bei gleichzeitig 24 Prozent höheren Urlaubsumsätzen gegenüber der Sommersaison 2019. Der Gap zwischen Umsatz und gebuchten Gästezahlen hat mehrere Gründe: Preissteigerungen spielen ebenso hinein wie die Rückkehr kost-spieligerer Urlaubsformen wie Fernreisen und das allgemeinhin positive Ausgabeverhalten, wenn es um den Urlaub geht. Die Zuwächse zum Vorjahr unterstreichen den hohen Stellenwert, den Urlaub hierzulande genießt. Der Rückstand bei den gebuchten Personen verweist aber auch darauf, dass es unverändert Haushalte gibt, die angesichts gestiegener Lebenshaltungskosten beim Urlaub Abstriche machen müssen. Ein weiterer Trend, der sich verfestigt: Immer mehr Urlauber tendieren dazu, online zu buchen. Umsatzanteilig wurden 40 Prozent der diesjährigen Sommerurlaube 2024 auf klassischen Reiseportalen gebucht – mit einem überdurchschnittlichen Wachstum von 19 Prozent zum Vorjahressommer. Im Sommer 2019 lag der Online-Anteil erst bei 33 Prozent mit weniger als der Hälfte des Umsatzvolumens. 

Die abgelaufene Sommersaison 2024 trägt zum insgesamt erfreulichen Jahresergebnis 70 Prozent des Gesamtumsatzes im Urlaubsgeschäft der pauschal oder in Bausteinen organisierten Veranstalterreisen bei. Inklusive der vergangenen Wintersaison 2023/24, die mit einem Umsatzplus von 20 Prozent abgeschlossen hatte, erreicht das jetzt beendete Touristikjahr ein 12-prozentiges Wachstum im Vorjahresvergleich (gebuchte Personen: +8 Prozent).

Besonders wachstumsstark präsentieren sich die Frühbucher für die Sommersaison 2025: Im Buchungsmonat Oktober ist bereits nahezu jeder zweite Urlaubseuro im Reisevertrieb Sommerurlauben für kommendes Jahr geschuldet. Damit gewinnen die Frühbucher umsatzanteilig 5 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahresmonat hinzu. Dass sich das Interesse der Urlauber jetzt schon so stark auf den Sommer 2025 richtet, geht ein Stück weit zu Lasten der Wintersaison 2024/25, die mit dem Reisemonat November begonnen hat. 41 Prozent des Monatsumsatzes ist im Oktober auf anstehende Winterurlaube entfallen, 2 Prozentpunkte weniger als vor einem Jahr und 9 Prozentpunkte weniger als zu Vorkrisenzeiten im Oktober 2019. Allerdings hatte auch die aktuelle Wintersaison schon von einem starken Frühbucheraufkommen profitiert und zehrt davon. Kumuliert weist der Winter 2024/25 aktuell noch ein Umsatzplus von 16 Prozent im Vorjahresvergleich auf. Zum Vormonat ist der Vorsprung um zwei Prozentpunkte abgeschmolzen.

Legende:

Im Chart werden die kumuliert bis Ende Oktober 2024 generierten für die laufende Sommersaison 2024 und die anstehende Wintersaison 2024/25 jeweils im Vergleich zum Vorjahr sowie zum Vor-Corona-Niveau (Sommer 2019, Winter 2018/19) aufgezeigt. Zum Buchungsstand per Ende Oktober 2024 sind die Sommersaison und das Touristikjahr 2023/24 abgeschlossen. In die Auswertungen von TDA fließen sowohl Urlaubsreisebuchungen in stationären Reisebüros als auch online auf den Reiseportalen der Veranstalter und Online Travel Agencies (OTAs) mit Schwerpunkt Pauschalreisen ein. Links im Chart wird angezeigt, welcher Umsatzanteil in Prozent im Buchungsmonat Oktober auf die einzelnen Reisemonate bzw. -saisons entfällt. 

Über TDA Travel Intelligence

Travel Data + Analytics (TDA) hat im Frühjahr 2019 das vom Nürnberger Marktforschungsunternehmen GfK seit 2004 geführte Reisevertriebspanel übernommen. Nach einer Überführung der GfK Daten in eine neue IT-Landschaft wurde Travel Intelligence als eigenständige Lösung mit selbstlernender Datenbank und zugehörigem Analyse-Tool aufgesetzt. Basis bleiben die Buchungsdaten von stationären Reisebüros und Onlineportalen, die Veranstalterprodukte vertreiben. Die Anforderungen von touristischen Unternehmen an ein modernes Steuerungsinstrument und sich weiterentwickelnde, vermehrt dynamische Fragestellungen können damit sicher und zeitnah abgebildet werden, ohne den Kern einer marktrepräsentativen, über den Zeitverlauf durchgängig vergleichbaren Methode aufzugeben. TDA = aktuelle Buchungslage + individuelle Produktperformance + tatsächliche Marktchancen.

Weitere Informationen: Alexandra Weigand, alexandra.weigand@traveldataanalytics.de, Telefon: +49 (0)911 951 510 03